Arbeitsgruppen

AG 1: Erwartungen & Kommunikation in zwischenmenschlichen Beziehungen

Charlotte Hoffmann und Mathis Weigel

Diese Arbeitsgemeinschaft beschäftigt sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen jeglicher Art (also etwa Partnerschaften, Freundschaften, sexuelle Beziehungen etc.) und ihrer Individualität im Gefüge von gesellschaftlichen Erwartungshaltungen. Diese Erwartungshaltungen beeinflussen zwischenmenschliche Beziehungen und ihre Entwicklung – sich hiervon zu befreien und die eigenen individuellen Bedürfnisse zu ermitteln, bedarf einiger Arbeit, die ohne Kommunikation miteinander keine Früchte trägt. Die Arbeitsgemeinschaft wendet sich der Frage zu, wie solche Kommunikation funktionieren kann und wie gesellschaftliche Erwartungen Probleme bereiten – aber auch, inwiefern gesellschaftliche Entwicklung dazu beitragen kann, für die individuelle Entwicklung mehr Raum zu schaffen. Dazu gehören auch Erziehungsmuster und frühkindliche Prägungen.

AG 2: Rechtliche Grenzen der Sexualität

Dr. Jennifer Grafe, LL.M.

Das Sexualstrafrecht bietet eines der einschneidendsten Einwirkungen auf die Sexualität der Menschen. Es versucht durch einen Spagat zwischen gesellschaftlich akzeptierten und notwendig zu verbietenden sexuellen Handlungen seiner Schutzfunktion gerecht zu werden. Das Familienrecht begrenzt die Rechtsformen der Ehe und der Elternschaft und ist damit geeignet, individuelle Freiheiten und gesellschaftliche Entwicklungen zu regulieren.
Dieser Workshop soll sich der Frage zuwenden, welches Schutzgut den Sexualdelikten zugrunde liegt, ob Geschlechterneutralität im Strafrecht überhaupt schon angekommen ist, welches Frauen- und Männerbild das (neue) Sexualstrafrecht vermittelt und besonders, was es als ultima ratio überhaupt leisten kann. Dabei wird es unerlässlich sein, auch jene Fälle kritisch zu hinterfragen, die medial und gesellschaftlich gleichermaßen verurteilt werden (Kinderpornographie, sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen usw.), um eine klare Abgrenzung zwischen gesellschaftlicher und rechtlicher Verurteilung zu ziehen. Aber auch moderne Formen der Sexualität (Polyamorie und Ehe/Adoption; Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare etc.) werden Thema dieses Workshops sein. Damit dient der Workshop auch dazu, aufzuzeigen, inwieweit die rechtliche Verankerung von sozialen Normen den Wandel gesellschaftlicher Annahmen unterbinden kann.

AG 3: Gesellschaft, Subjekt und Sexualität

Prof. Dr. Stefanie Duttweiler

In diesem Workshop werden wir der Frage nach dem Verhältnis von Gesellschaft, Körper und Sexualität nachgehen. Dabei wird deutlich, dass das vermeintlich Individuellste und Intimste (unser Körper und unsere Sexualität) fundamental durchzogen sind von historisch sich wandelnden gesellschaftlichen Normen und Normalitätsvorstellungen. Wir werden diesen Zusammenhang anhand theoretischer Inputs beleuchten aber auch darüber nachdenken, wie sich dieser im je eigenen Leben zeigt.
Zur Vorbereitung dient bereitgestelltes Material (Vorbereitungsaufwand ca. 2-3 Stunden).

AG 4: The Philosophy of Sexuality (English)

Dr. Derek van Zoonen

Like love, sex is of obvious philosophical importance. As Patricia Marino—a prominent philosopher of sex—has put it, “around the world, no other personal activity is simultaneously so important to us, so widely moralized about, and so highly regulated by the state.” The philosophy of sex concerns itself with a large variety of ontological, conceptual, ethical, and political questions surrounding sexual activity and sexual desire—arguably the two central concepts of this area of philosophy—as well as numerous other, more derivative notions such as the relation between sex and love, consent and coercion, sexual harassment, objectification, prostitution, jealousy, pleasure, masturbation, sexual fantasy, casual sex, promiscuity, fidelity, adultery, polyamory, sadomasochism, pornography, and sexual orientation. Is it wrong to objectify someone during sex? Is jealousy an irrational emotion? Can there be love without sex (and the other way around)? Are some sexual acts good and others bad? Is it wrong to watch pornography or fantasize about another person? Are you cheating if you watch pornography or fantasize about sex with someone else while in a relationship? Why is sex so important to us? What is sex? To clarify and deepen our thinking about one of the most important elements in our lives as human beings, this workshop draws on the history of philosophy as well as contemporary philosophy of sex to come to grips with some of these slippery concepts and questions.

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